Bernd Pirker
19.07.1970
Geburtsort: Lienz
Wohnort: Schwaz
Als autodidakter Künstler habe mich in meiner Jugend erstmals mit Zeichnungen beschäftigt. Bald merkte ich auch meine Leidenschaft für Fotografie, daher vielleicht auch die Anlage meiner Bilder als „Ausschnitt einer größeren Realität", bzw. dieses Heranzoomen eines bestimmten Bildbereiches. Ich spürte dann die Grenzen des Zeichnens. Ich brauchte Farben und große Flächen. So kam ich von der Grafik zur Malerei, und nunmehr verbinde ich immer öfter die beiden Elemente.
Meine Bildinhalte haben oft einen ironischen Hintergrund, indem ich mit den Titeln selbst spiele, quasi Wortspiele malerisch umsetze (z.B. ein rotes „Rotes Meer"), oder den Prozess des Malens, bzw. mich als Künstler selbst ironisiere, indem ich Bilder in einer speziellen Technik fertige, in denen ich als Künstler bewusst wenig Einfluss auf das Ergebnis habe und das Bild aus sich selbst heraus entsteht. Dadurch rückt wieder das Wesentliche - das Bild - und nicht der Name des Künstlers in den Vordergrund.
Die meisten meiner Bilder haben keine Rahmen, da ich sie nur als Teil eines größeren Raumes sehe. Ich signiere sie deshalb auch auf der Rückseite, da eine Signatur für mich störend wirkt und ein
Bild beschränkt. Ich hingegen möchte den Betrachter anregen, über den Bildrand hinauszublicken und die eigene Phantasie weiterspielen zu lassen. Deshalb beziehe ich auch oft den
Bildrand mit ein. Auf diese Weise entsteht ein dreidimensionaler, endloser Bildraum.
Bestimmte Bilder haben den Zweck zu zeigen, dass es auch in der abstrakten Kunst nicht egal ist wie man ein Bild aufhängt, auch wenn es jedem frei überlassen sein soll. Man sollte sich aber
bewusst sein, dass sich der Bildinhalt dadurch sehr verändern kann.
Die fotografischen Arbeiten entstehen meist digital nach den analogen Prinzipien des Machbaren. Dabei steht nicht die Veränderung des Bildes im Vordergrund, sondern das Hervorheben der Bildbotschaft. Wie bei der Malerei ist es auch hier meine Absicht, den Blick des Betrachters auf wesentliche Details zu lenken, die es ermöglichen, verschiedene Wirklichkeiten wahrzunehmen.
Gesamt betrachtet geht es mir in meinen Arbeiten vor allem darum, der Kunst ein wenig von ihrem bedeutungsvollen Ernst zu nehmen, und den Betrachter nicht bloß als passiven Konsumenten abstrakter Kunst zu sehen, sondern als aktiven Teil einer phantasievollen Begegnung.
Die wichtigsten künstlerischen Stationen:
1997 Institut für Erziehungswissenschaften
1998 Veröffentlichung des Fotobuches „Lebenswelt Bahnhof"
1999 Fotoausstellung Bank Austria Zentrale Innsbruck und Lienz
2000 Bildinstallation Universität Innsbruck
2001 Bilderausstellung im „Artis" Neurum
2003 Bilder und Fotoausstellung Stift Wilten
2004 Dauerausstellung Caritas Innsbruck
2006 Bilderausstellung AK Schwaz
2007 Bilder und Fotoausstellung Sparkasse Schwaz
2007 Miteröffnung der Galerie „9900" Lienz
2008 Die Kunst des Bogenbaus. Aufbau der Workshopstruktur
2009 Biennale Silberwald Schwaz. Nature Art Installation "Wir waren Verlierer"
Bilderaustellung "Kunstspiele" Palazzo Scotti, Treviso/Italien
2010 Motion Pictures, Webinstallation
2011 Umsetzung der historischen Schildmalerei
2012 "Sheela Na Gig" Das Tor zur Anderswelt. Moderne Auseinandersetzung mit
der Symbolwelt der Kelten, in Form einer Steininstallation im Silberwald Schwaz
2014 Gewinner des Spezialpreises des Fotowettbewerbes "Konzentration im Handwerk"
2015 "Aufbrechen" Freiluftfotoinstallation, Domplatz Innsbruck